• Ab wann gab es den Old European Cut und was zeichnet ihn aus?
  • Wie entwickelte sich der europäische Altschliff historisch gesehen?
  • Warum gilt der Altschliff als Vorgänger des Brillantschliffs?
  • Sind Diamanten im Altschliff weniger wert als moderne Diamanten im Brillantschliff?

Beim europäischen Diamantschliff, dem sogenannten Old European Cut, handelt es sich um einen quadratischen Schliff mit Brillant-Facetten und sanft abgerundeten Kanten. Das obere Teil des Steins ist typisch hoch, mit einer kleineren Tafel. Die Kalette, die winzige Facette am Ende des Steins, teils auch einfach als Spitze bezeichnet, ist jedoch bei einem Altschliff Diamanten so groß, dass Sie sie durch das Innere des Diamanten sehen können, wenn Sie ihn von oben betrachten.

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Ab wann gab es den Old European Cut und was zeichnet ihn aus?

Der Altschliff war ungefähr zwischen den Jahren 1890 und 1930 die letzte Zwischenstation, bis der heute bekannte Brillantschliff aufkam. Die Diamanten im alten europäischen Schliff wurden nun rund geschliffen und nicht mehr in Form eines Kissens, genauer Oktaeders. Sie hatten zudem symmetrische, regelmäßige Facetten. Der Old European Cut ist auch unter der Bezeichnung Amsterdamer Diamantschliff oder Übergangsschliff bekannt.

Während der 1920er Jahre wurde der Altschliff  beziehungsweise Übergangschliff von Marcel Tolkowsky zum Brillanten weiter entwickelt. Dabei wurde die Kalette verkleinert, die Tafel vergrößert und die Winkel der Facetten optimiert, um eine wesentlich bessere Brillanz der Steine zu erzielen. Sie erkennen den alten europäischen Diamantschliff oder Übergangsschliff ganz einfach, wie alle anderen Vorstufen der Brillanten auch, an seiner facettierten Kalette. Diese sollte allerdings einen sehr geringen Umfang haben.

Diamanten im alten europäischen Diamantschliff erscheinen stets etwas dunkler, da die Facetten weniger ausgeprägt sind und die Lichtreflektion nicht mit dem modernen Diamant Brillantschliff mithalten kann. Optisch wirken derartige Diamanten ähnlich einem Smaragd- und Baguetteschliff. Bei beiden soll der Flächenglanz möglichst hoch ausfallen, Feuer und Funkeln, die das faszinierende Farbenspiel des Diamanten verantworten, fallen zurückhaltender aus.

Diamant im Altschliff statt Brillantschliff - BAUNATDiamant im Altschliff statt Brillantschliff - BAUNAT

Wie entwickelte sich der europäische Altschliff historisch gesehen?

Der Spitzstein wurde im 15. Jahrhundert zu einem Tafelstein weiter entwickelt. Hierbei wurde die untere wie auch die obere Spitze der Oktaederform abgetragen. Dadurch ergaben sich ebene Flächen auf dem Diamanten.

Im Rahmen des alten europäischen Diamantschliffs besaß der Diamant eine viereckige Rundiste, nicht zu verwechseln mit dem heutigen Prinzess Schliff, die im Verlauf der Zeit durch eine achteckige ersetzt wurde. Zusätzlich wurde der Diamant mit geschliffenen Flächen, genannt Facetten, versehen. Diese Innovation basiert auf dem Einsatz von Schleifscheiben. Vorher hatten die Diamantenschleifer sich darauf beschränkt, die natürlichen Oktaederseiten rein durch Polieren zu verbessern.

Zur gleichen Zeit entstand zum ersten Mal der Altschliff Rose Cut, der kein Unterteil mehr besaß.

Der nächste wichtige Arbeitsschritt, der vom Altschliff Diamant in die Richtung im Diamant Brillantschliff führte, ergab sich im 17. Jahrhundert. Das sog, "Zweifache Gut", wird auch als Mazarin Schliff bezeichnet. Die Rundiste besaß mehr als 12 und am Oberteil mehr als 16 Facetten. Während des 18. Jahrhunderts kreierte Vinzent Peruzzi einen weiteren Schliff, der heute als klassischer Diamanten-Altschliff gilt. Die Rundiste wurde zu einem Quadrat mit abgerundeten Kanten. Die Oberseite besitzt 32, die Unterseite 24 Facetten. Die Unterseite des Diamanten ist hierbei spitz.

Warum gilt der Altschliff als Vorgänger des Brillantschliffs?

Als Altschliff werden sämtliche Formen des Diamantschliffs bezeichnet, die im Vorfeld des derzeit so populären Brillantschliffs existierten und ebenfalls eine runde oder annähernd runde Form aufweisen. Auch wenn Diamanten im Altschliff anders geschliffen sind und anders wirken, sind wesentliche Merkmale beim Old European Cut und dem modernen Brillantschliff für Diamanten ähnlich.

Sind Diamanten im Altschliff weniger wert als moderne Diamanten im Brillantschliff?

Altschliff Diamanten können mit dem spektakulären Funkeln eines Brillanten nicht mithalten, dennoch gibt es eine Nachfrage nach alten Schmuckstücken wie antiken Verlobungsringen. Besonders in Sammlerkreisen erfreuen sich diese Juwelen unverändert großer Beliebtheit. Der Verkauf ist schwieriger als der eines Vintage Schmuckstücks oder Brillantrings, doch  gerade außergewöhnliche Diamanten erzielen immer gute Preise.

In der Regel finden Sie Altschliff-Diamanten nur in Schmuckstücken aus der Zeit, die auf Schmuckauktionen verkauft werden. Daher befinden sich diese Diamanten oft nicht im besten Zustand, sie wurden über viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte in Schmuck getragen und weisen daher teils kleine, äußerliche Beschädigungen auf. Eine Vorbesichtigung ist beim Kauf von Schmuck mit Altschliff Diamanten immer empfehlenswert.

Nicht zu vergessen: Viele der berühmtesten Diamanten der Welt, die sogar ihren eigenen Namen tragen und oft königlicher Herkunft sind, sind nicht in modernen Schliffformen geschliffen. Insofern sind pauschale Aussagen im Vergleich vom Altschliff für Diamanten und dem Brillantschliff nicht möglich. Eines ist aber gewiss: Mit einem goldenen Diamantring mit Brillant als Geschenk für Ihre Liebste oder Ihren Liebsten, egal ob zur Verlobung oder einem anderen Anlass, liegen Sie immer richtig. 

Sie sind fasziniert von Diamanten und sind auf der Suche nach einem schönen Schmuckstück? Die Diamantschmuck Experten von BAUNAT beraten sie gerne, kostenlos und unverbindlich!

Häufig gestellte Fragen

Schliff

Dieser Begriff bezeichnet in der Regel die Form eines geschliffenen Diamanten, d. h. runder Schliff, Tropfenschliff, ovaler Schliff usw. 

Die Schliffqualität gehört zu den 4 C's und kann mit 'Excellent', 'Very Good', 'Good', 'Fair' und 'Poor' bewertet werden. Diese Bewertung hängt davon ab, wie gut die Proportionen, die Symmetrie und die Politur des Diamanten sind. Die Proportionen und Symmetrie eines Diamanten sind ausschlaggebend für die Gesamtbrillanz und das Feuer des Edelsteins, nicht nur dessen Form. Die Form beeinflusst jedoch die Art und Weise, wie der Diamant sein Feuer und seine Brillanz entfaltet. Ein Prinzessdiamant glänzt zum Beispiel auf eine ganz andere Weise als ein runder Brillant.

Schliffform

In der Regel wird dieser Begriff verwendet, um die Form des Steins (rund, oval, tropfenförmig, usw.) und die exakten geometrischen Proportionen zu beschreiben. Die Proportionen sind der wichtigste Faktor, um zu bestimmen, in welchem Umfang der Diamant glänzt, unabhängig von der Form.

Brilliantschliff

Ein Brillant Schliff ist ein runder Diamant, geschliffen in 57 Fazetten mit vorgeschriebenen Abmessungen. Durch die große Nachfrage nach einem runden Diamanten, ist es sehr wichtig die Politur dieses Schliffs mit größter Sorgfältigkeit auszuführen um demnach einen optimalen Glanz und Lichtreflektion hervorzubringen. Ein Brillant wird im Allgemeinen in einem diamantenen Verlobungsring genutzt in einer traditionellen solitären Fassung, mit oder ohne glänzende Seitesteine. Wenn das Licht den brillant geschliffenen Diamanten eintritt, kreiert die Lichtverbrechung ein einzigartiges Bild in jedem Winkel des Diamanten. Es ist die bevorzugte Wahl für goldene Verlobungsringe oder Ohrringe mit Brillanten, die schön funkeln bei jeder Bewegung des Kopfes.

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