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Ein Roboter, der Diamanten perfekt schleift? Diese revolutionäre Erfindung hat den Diamantsektor auf den Kopf gestellt. Seit der Antwerpener Marcel Tolkowsky 1919 eine mathematische Berechnung für den optimalen Schliff eines Rohdiamanten veröffentlichte, folgten die Innovationen einander in raschem Tempo. In diesem Artikel sehen wir uns die moderne Form des Diamantschleifens genauer an.
- Der Schleifroboter und die Vorteile der Verwendung eines Roboters
- Was den Fenix besonders macht
- Hochpräzises Schleifen mit dem Fenix
- Warum Diamantschleifer nicht um ihren Job fürchten müssen
- Weitere Innovationen, die wir in der Schmuckbranche erwarten dürfen
- Welche Innovationen und Trends sollten Sie noch kennen?
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Der Schleifroboter und die Vorteile der Verwendung eines Roboters
Der Roboter Fenix birgt ein unvergleichliches Potenzial für das Schleifen von Rohdiamanten. Er ermöglicht eine Vielzahl von Schliffen, z. B. Rund-, Tropfen-, Navette- oder Ovalschliff. Auch Fantasieschliffe, die bis vor Kurzem noch undenkbar waren, gehören heute zu den Möglichkeiten. Dies eröffnet zahlreiche Perspektiven für neue Trends und die Individualisierung von Diamantschmuck.
Was den Fenix besonders macht
Der Roboter führt eine Reihe von Bearbeitungen aus, die für menschliche Diamantschleifer sehr schwierig bis unmöglich sind. Im Gegensatz zum klassischen Schleifprozess braucht man beim Schleifen mit dem Fenix die Wuchsrichtung des Diamanten nicht zu berücksichtigen. Diese hängt mit der Kristallstruktur des Diamanten zusammen. Das Schleifen des Rohdiamanten gegen die Wuchsrichtung führt zu einer unerwünschten weißlichen Oberfläche, die das Licht nicht so gut reflektiert. Aufgrund ihrer komplexen Wuchsrichtung konnte man viele Rohdiamanten bis vor Kurzem nicht schleifen. Mit dem Fenix gehört dieses Problem der Vergangenheit an.
Der Fenix bearbeitet auch solche Steine, die vorher unmöglich geschliffen werden konnten. In der Testphase wurden mit dem Fenix unpolierbare Steine bearbeitet, die bereits seit 50 Jahren nur auf die richtige Technologie gewartet hatten. Sogar Steine mit zwei Wuchsrichtungen verwandelte der Roboter in wunderschön geschliffene Diamanten.
Hochpräzises Schleifen mit dem Fenix
Beim manuellen Schleifen kommt es zu einem starken Temperaturanstieg der Edelsteine. Dadurch dehnt sich das Metall des Diamanthalters aus, was zu Fehlern beim Messen führen kann. Beim Fenix steigt die Temperatur des Steins nicht über 35 Grad Celsius. Dadurch sind Verformungen und Messfehler ausgeschlossen und es entstehen schönere und symmetrischere Diamanten in kürzerer Zeit. Für einen einkarätigen Diamanten benötigt ein Diamantschleifer einen ganzen Tag. Fenix schleift den Diamanten in gut einer Stunde.
Warum Diamantschleifer nicht um ihren Job fürchten müssen
Rohdiamanten sehen aus wie staubige, glanzlose Steine. Erst wenn der Edelstein durch Schleifen in eine bestimmte Form gebracht wird, entsteht ein funkelnder Diamant, der zum Beispiel in einem Verlobungsring verarbeitet werden kann. Jede Entscheidung vor, während und nach dem Schleifvorgang beeinflusst den endgültigen Wert des Diamanten. Der Schleifvorgang besteht aus 5 Schritten:
- Planen
- Spalten und Sägen
- Rundschleifen („Bruting“)
- Facettieren und Polieren
- Prüfen
Weitere Innovationen, die wir erwarten dürfen
Bis vor einigen Jahren war ein komplett aus Diamanten bestehender Ring noch eine Utopie. In der Regel besteht der Ring selbst aus Edelmetall und ist mit Diamanten besetzt. Dank moderner Schleiftechniken für Rohdiamanten gibt es nun aber doch eine andere Möglichkeit. Im Jahr 2012 präsentierte der Schweizer Diamantexperte Mohammed Shawish von Shawish Jewelry den ersten vollständig aus Diamanten gefertigten Ring. Das Schleifen nahm trotz moderner Laser- und Schleiftechniken über ein Jahr in Anspruch. Der Ring wurde aus einem Stück Diamant geschliffen und hat 150 Karat. Der Preis für dieses Prachtexemplar beträgt deshalb auch stolze 52,2 Millionen Euro. Es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis sich das breite Publikum einen Ring aus reinem Diamant leisten kann. Eine Frage des Budgets.
Der Roboter führt eine Reihe von Bearbeitungen aus, die für menschliche Diamantschleifer sehr schwierig bis unmöglich sind.
Der Belgier Giovanni Daems entwickelte 2018 eine vollautomatische Maschine, die Schmuckstücke mit Diamanten besetzt. Das Besetzen geht damit 15 bis 20 Mal schneller als mit der Hand. Die Maschine wurde erstmals in China auf der International Import Expo vorgestellt. Daems’ Unternehmen entwickelte bereits mehrere Maschinen zur Prozessautomatisierung in der Diamant- und Juwelenindustrie, darunter eine Sortiermaschine, eine Poliermaschine und eine Maschine für die Automatisierung der Qualitätskontrolle. Die Diamant-Setzmaschine ist seine neueste Errungenschaft. Die Maschine setzt die Steine zu einhundert Prozent korrekt und mit der gleichen Qualität wie von Hand.
So wie der Diamantsektor neue Technologien benötigt, um beispielsweise Rohdiamanten präziser zu schleifen, so benötigen auch moderne Technologien den Diamanten. Tatsächlich werden 70 Prozent der weltweiten Diamantproduktion nicht für die Schmuckbranche verwendet. Die Diamanten werden stattdessen der Industrie zugeführt. Da der Diamant zu den härtesten Materialien der Welt gehört, nutzt man ihn gerne für allerlei industrielle Anwendungen. Einige Beispiele:
1.Solarenergie:
Das Unternehmen General Electric hat ein komplett neues Material entwickelt, eine Kombination aus Diamant und Silizium namens Siliziumkarbid. Es wird für elektronische Chips in Solarmodulen verwendet, die es uns ermöglichen, Sonnenenergie in nutzbare Energie für den Haushalt oder die Industrie umzuwandeln.
2.Halbleiter
Diamanten haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit und eine niedrige elektrische Leitfähigkeit. Aus diesem Grund werden sie in elektrischen Schaltkreisen als Ersatz für das traditionelle Silizium verwendet. Halbleiter mit Diamant leiten die Wärme besser als andere Leiter, ohne sich dabei elektrisch aufzuladen.
3.Wasseraufbereitung:
Diamanten sind dafür bekannt, dass sie schwierigsten Bedingungen standhalten können. Sie reagieren kaum bzw. gar nicht mit ihrer Umgebung und besitzen elektrochemische Eigenschaften, die perfekt für die Reinigung von Wasser geeignet sind.
4.Fälschungsschutz:
Ob Sie es glauben oder nicht: In den USA gibt es ein Unternehmen namens Taneeh, das sich auf den Einsatz von Diamantpartikeln für die Entwicklung von Fälschungsschutzsystemen spezialisiert hat. Die Systeme helfen weltweit bei der Erkennung, Bekämpfung und Vermeidung von Betrug und Diebstahl.
Diamanten sind also enorm vielseitig und werden auch in Zukunft in vielen neuen Anwendungen zum Einsatz kommen. Sowohl die Diamantbranche als auch die industriellen Anwendungsmöglichkeiten für Diamant befinden sich in konstanter Entwicklung.
Welche Innovationen und Trends müssen Sie noch kennen?
Fabienne Rauw
- BAUNAT Antwerpen
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